Mittwoch, 5. Juni 2013

Rezension: Das Schicksal der Paladine - Verschollen von Jörg Benne


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Taschenbuch € 14,50


Kindle eBook € 2,99


 Koios Verlag Jörg Benne




Rezensionen


Legenden von Nuareth

Band 2    Band 3


Broschiert: 317 Seiten
Verlag: Koios Verlag (3. September 2012)
Titelbild: Adam Adamczyk
ISBN-10: 3902837012
ISBN-13: 978-3902837011


Bücher, die in bereits existierenden und ausgearbeiteten Spielewelten spielen, bringen mir meisten viel Spaß beim Lesen. Sie können auf ein großes Hintergrundwissen bauen und man kann sich darauf verlassen, dass die beschriebenen Welten funktionieren. Bei "Das Schicksal der Paladine" ist es nicht anders. Es basiert auf den Legenden von Nuareth, einem textbasiertes Browserspiel, wie sie vor einigen Jahren, als die Rechenleistung noch schwach und die Downloadgeschwindigkeit gering war, in Mode kamen. Dass es immer noch existiert und an ihm weitergearbeitet wird, spricht dafür, dass es genügend Spieler an sich binden konnte und immer noch neue hinzugewinnen kann. Doch genug zum Drumherum, gehen wir endlich in medias res ...

Inhalt:

Tristan Schwester liegt nach einem Unfall im Koma. Es bleibt nur eine Woche, bevor die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt werden sollen. Er versucht seinen Vater, der eigentlich auf einer Bohrinsel arbeiten soll, zu erreichen und erfährt dabei, dass dieser ein zweites Leben als Paladin in Nuareth, einer mittelalterlichen Welt, führt. Seine einzige Chance besteht darin, ihm dorthin zu folgen und ihn zurückzuholen, denn mit seinen Kräften kann er unter Umständen seiner Schwester helfen.
Er macht sich auf den Weg, lernt neue Kräfte und Wesen kennen und erfährt, dass sein Vater zusammen mit anderen Paladinen dort ebenfalls verschwunden ist. Die Suche fängt also erst an und er muss sich als würdiger Sohn eines Paladins erweisen.

Cover:

Etwas sehr düster kommt er daher, der Eingang in die unterirdischen Stollen der Gnome. Man muss also schon etwas genauer hinschauen, um Einzelheiten zu erkennen. Der Schein der Leuchtkugel ist gut umgesetzt und trotzdem würde ich dort lieber nicht hineingehen wollen. Doch da das Titelbild im Roman aufgegriffen wird, passt es natürlich. Die Schrift ist gut zu lesen, das Verlags-Logo thront über allem und der Berg endet auf der Rückseite zum Glück rechtzeitig, so dass man den dortigen Text ebenfalls gut lesen kann.

Johann nickte bedächtig. "Wollt ihr damit sagen, dass ihr es nicht wisst 
oder dass ihr es uns nicht sagen wollt?"
Wieder ließ Lisor eine Weile verstreichen. "Ja", sagte er dann.
(Seite 153, eine Antwort, die mir persönlich auch sehr zusagt)

Setting:

Es erwartet uns eine detailliert ausgearbeitete Welt voller sonderbarer Kreaturen, einem eigenen, berührungsgesteuerten Magiesystem und epischer Größe, die es zu erforschen gilt. Man merkt, dass Jörg Benne sich in ihr zu Hause fühlt. Souverän werden alle neuen Situationen beschrieben, alle fremden Dinge erklärt und selbst die Namen für jedes einzelne Symbol kann sich der geneigte Leser einprägen. Eine absolute Stärke des Romans.

Charaktere:

Es bringt Spaß mit Tristan die neue Welt und seine hinzugewonnenen Fähigkeiten zu entdecken. Von seinen anfänglich sehr stümperhaften Versuchen, bis zum einigermaßen ausgereiften Paladin ist es ein weiter Weg und dank seiner Begleiter gelingt es ihm, diesen zu meistern. Da das Alter in Nuareth zumindest für Paladine relativ ist, ergeben sich interessante Konstellationen, die geschickt ausgenutzt werden. Überraschungen sind also garantiert und Tristans Weg wird definitiv jeden Leser in seinen Bann ziehen.

"Mein Informatiklehrer würde wohl von einer
unergonomischen Benutzeroberfläche sprechen."
(Seite 168)

Geschichte:

Erst einmal hört sich die Prämisse, dass ein Junge in eine andere Welt kommt, dort übernatürliche Kräfte entwickelt und zum Helden wird, ziemlich bekannt an, doch aus diesem Konzept hat Jörg Benne wirklich einiges herausgeholt. Spannend bewegt man sich in der Fantasywelt, hat ein Ziel vor Augen und droht doch immer wieder vom Weg abzukommen. Die eng bedruckten 317 Seiten lassen keine Langeweile aufkommen und man weiß, dass man noch lange nicht am Ende des Weges angekommen ist. Eine runde Geschichte, die nichts zu wünschen übrig lässt.

Fazit:

Jörg Benne ist es gelungen, mich stundenlang an sein Buch zu fesseln und mich in seine sehr reizvolle Welt zu entführen. Ich durchlitt mit Tristan gerne alle Gefahren, Herausforderungen und Überraschungen und war froh, dass es meistens gut ausging, bis dann schon wieder das nächste Unheil drohte. Leser ab 14 Jahren bis ins hohe Alter werden ihren Spaß haben und sich freuen, dass der nächste Teil schon angekündigt ist. Ein Buch, dass sich nicht hinter den Großen des Genres verstecken muss und dass ich jedem Fantasy-Fan ans Herz legen kann.



Buchvorstellung:

siehe mein Neuzugang Blogbeitrag


Vorschau Band 2:

Das Schicksal der Paladine, Band 2: Gejagt


Oktober 2013
 
Eigentlich soll Tristan nur noch das magische Amulett zurück zum Anführer der Paladine bringen und dann zur Erde zurückkehren, doch dann kommt alles anders und er strandet in Nuareth. Nun muss er das Amulett so lange verteidigen, bis sein Vater zurückkehrt, aber es beginnt, die Persönlichkeit des Jungen auf unheimliche Weise zu verändern. Noch dazu wollen die Nekromanten das Amulett um jeden Preis und sie sind nicht die Einzigen, die Jagd auf Tristan machen. Gleichzeitig kämpfen Martin und die verbliebenen Kinder der Paladine gegen die Übermacht der Nekromanten. Auch sie werden unerbittlich gejagt, denn dank ihrer Fähigkeiten lässt sich aus jedem von ihnen ein mächtiger Untoter machen, der die Armee der Nekromanten weiter verstärkt.
(Quelle: Amazon.de)
 

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